Mythenbildung über den Auftraggeber durch Irrtümer der Projektleitung

Autor: Gero Lomnitz

Auszug

Enttäuschungen beruhen nicht zuletzt auf Täuschungen. Sie entstehen zum einen durch widersprüchliches Verhalten anderer, durch falsche Aussagen, nicht eingehaltene Versprechungen, Lügen oder Intrigen. Zum anderen werden Täuschungen auch durch Selbsttäuschungen verursacht. Man macht sich etwas vor, geht allzu oft von unreflektierten Annahmen aus, «der Wunsch ist der Vater des Gedankens». Den idealen Projektsponsor – welche Projektleitung hätte so etwas nicht gerne, vereinigen im Idealfall folgende Merkmale:

• Ausreichender Sachverstand (nicht zu verwechseln mit Detailkenntnissen)
• Hohes Interesse am Projekt
• Entscheidungsbereitschaft und Durchsetzungsvermögen
• Verfügt über Budget
   

Doch die Verhältnisse sind nicht immer so. Merkwürdigerweise gehen manche Projektleitende davon aus, dass Auftraggeber dem Idealzustand mehr oder weniger entsprechen. In der Praxis ist es sehr empfehlenswert, sich aus diesen Träumen zu befreien und die eigenen Erwartungen kritisch zu hinterfragen. Doch wenn Sie weiterträumen und sich weiterhin von Ihren heilen Wunschvorstellungen leiten lassen, dann können Ihnen die nachfolgenden Empfehlungen weiterhelfen. Ich habe die Empfehlungen in sechs Irrtümer zusammengefasst.