Was bringt es, grosse Reden zu schwingen? Ähnlich viel wie variable Vergütung
Autor: Prof. Dr. Christian Gärtner
Auszug
Steve Jobs, Martin Luther King Jr., Eva Perón – das sind typische Beispiele für charismatische Führungspersonen. Sie schafften es durch ihren persönlichen Auftritt und ihre Ausstrahlungskraft, andere von ihrer Vision zu überzeugen und mitzureissen. In den Geschichten, die sich um sie ranken, und in der Führungslehre zeigt sich das Charisma von Führungspersonen vor allem in der Art und Weise, wie sie kommunizieren. Wer so reden kann, dass Mitarbeitende motiviert werden, kann auch eine höhere Produktivität herbeiführen.
Das Problem dabei: Ausser einigen Anekdoten gibt es für die Geschäftswelt kaum wissenschaftliche Belege für einen kausalen Zusammenhang zwischen der Ausstrahlung der Führungskraft und der Leistung der Mitarbeitenden. Ein Teilproblem davon ist, dass sich Charisma schlecht messen lässt. Ausserdem ist es praktisch unmöglich zu beurteilen, wie sich eine Firma mit einer anderen Führungsperson an der Spitze entwickelt hätte – es gibt schlicht keine genau gleiche Zwillingsfirma, die sich nur in der Ausprägung des Charismas der Führungskraft unterscheidet. Deshalb braucht es experimentelle Studien, um zu messen, wie sich ein unterschiedliches Ausmass an Charisma auf die Produktivität auswirkt.
Eine solches Experiment hat eine Schweizer Forschergruppe durchgeführt. Sie untersuchte, ob sich Mitarbeitende nach einer charismatischen Motivationsrede mehr anstrengen und so einen höheren Output erzeugen. Mit anderen Worten: Steigt die Produktivität, wenn die Führungsperson grosse Reden schwingt?
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